ANZEIGE

Olympia-Zeit ist Helden-Zeit. Menschen gehen an ihre Grenzen, wachsen über sich hinaus und schreiben Geschichte…
In Paris werden knapp 15.000 Athlet:innen wieder alles geben – bei den Olympischen Spielen vom 26. Juli bis zum 11. August und bei den Paralympics vom 28. August bis zum 8. September. Visa, das Netzwerk für digitales Bezahlen, unterstützt ausgewählte Sportlerinnen und Sportler bei ihrem Kampf um Bestleistungen. Doch wer sind die Menschen hinter den Medaillen? Wie wurden sie, was sie heute sind? Die Erfolgsgeschichte von Para-Kugelstoßer Niko Kappel zeigt, dass wahre Größe von innen kommt und, dass man mit Spaß an der Sache weit über sich hinauswachsen kann.

Sein Olympia-Ticket hat Niko Kappel so gut wie in der Tasche. „Ich warte eigentlich nur noch auf die E-Mail vom Sportdirektor im Juli“, sagt der beste deutsche Para-Kugelstoßer. Der 29-Jährige hat in den vergangenen zwei Jahren bereits gut vorgelegt. Die Qualifikationsweite von 13,52 Meter übertraf Niko Kappel in sämtlichen Wettbewerben. Bei den Para-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Paris 2023 gewann er Silber und den aktuellen Weltrekord mit 14,99 Meter stellte er im Mai 2022 selbst auf. Mit der eisernen 4-Kilo-Kugel in der Hand ist der 1,41 Meter kleine Athlet der Größte. Dabei begann seine Sportkarriere mal mit einer Lederkugel.

  • Geboren am 1. März 1995 in Schwäbisch Gmünd

  • deutscher Para Sportler der Startklasse F41 (Kleinwüchsige Athleten)

  • 1,41 Meter groß

  • Bestleistung: 14,99 m (Weltrekord)

  • gelernter Bankkaufmann

  • Motto: „Ich bin wie ich bin“ und „Alles halb so wild“
„Durch die körperlichen Unterschiede wäre es im Fußball irgendwann gefährlich für mich geworden.“
 

Bis zum 19. Lebensjahr spielte Niko Kappel Fußball auf Kreisebene in seiner Heimatstadt Welzheim. „Für mich gab es lange nichts anderes als Fußball“, sagt der Para-Athlet, der auch heute noch großer Fan des VfB Stuttgart ist. „Ich war ganz normaler Teil einer normalen Mannschaft. Damals gab es das Wort Inklusion noch gar nicht. Wir waren ziemlich gut und meine Kleinwüchsigkeit war nie ein Problem. Ich habe im Sturm gespielt und wenn ich das Tor nicht getroffen habe, dann saß ich eben auch mal auf der Auswechselbank.“

Erst nach den Paralympischen Spielen 2008 interessierte er sich als 13-Jähriger plötzlich auch für Para-Leichtathletik: „Ich wollte mich auch mit meinesgleichen messen können. Fußball machte Riesenspaß, aber es war klar, dass es durch die körperlichen Unterschiede irgendwann gefährlich für mich werden könnte.“ Niko Kappel entdeckte das Para-Kugelstoßen für sich, wurde schnell sehr gut und 2014 sogar Juniorenweltmeister. Doch für den Erwachsenensport genügten die Leistungen zunächst nicht. Fast wäre Kappels Karriere deshalb zu Ende gewesen, bevor sie überhaupt richtig gestartet war. „Ich wollte hinschmeißen, hatte schon mit der Bundestrainerin telefoniert“, erinnert er sich. Andere Sachen waren ihm damals wichtiger: Die erste Freundin, Fußball, die Lehre bei der Bank.

Als Kind spielte Niko Kappel als Stürmer in der Fußballmannschaft
seiner Heimatstadt Welzheim.

Die größten sportlichen Erfolge

2015 Silber – Para-Weltmeisterschaft

2016 Silber – Para-Europameisterschaft

2016 Gold – Paralympics

2017 Gold – Para-Weltmeisterschaft

2018 Silber – Para-Europameisterschaft

2019 Silber – Para-Weltmeisterschaft

2020 Bronze – Paralympics 

2021 Bronze – Para-Europameisterschaft

2023 Silber – Para-Weltmeisterschaft

„Mein Trainer gab mir den Namen Bonsai“
 

Erst der Wechsel nach Stuttgart zu Trainer Peter Salzer brachte die Wende. Niko Kappel stellte vom klassischen Angleiten auf die Drehstoß-Technik um. Innerhalb eines Jahres verbesserte er seine Weite von 10,54 Meter auf 12,85 Meter und wurde Vize-Weltmeister. Trotzdem arbeitete er zunächst weiter bei der Bank, in Teilzeit. „Nach der Arbeit fuhr ich drei bis viermal pro Woche 30 Minuten zum dreistündigen Training nach Stuttgart. Um 23 Uhr war ich wieder daheim“, erinnert sich Niko Kappel. „Es war eine harte Zeit, aber es hat trotzdem Spaß gemacht, weil es super gelaufen ist. So super, dass er mit 21 Jahren bei den Paralympics in Rio eine Goldmedaille gewann mit einer Weite von 13,57 Meter und nur einem Zentimeter Vorsprung. Seine Gold-Kugel vergaß er hinterher im Rausch der Gefühle im Stadion von Rio de Janeiro. Seit 2017 reist Niko Kappel mit einer neue 4-Kilo Wettkampfkugel durch die Welt. Nur sein altes Ritual ist noch immer das Gleiche: Am Abend vor dem Turnierstart trinkt er ein Weißbier, damit er gut schlafen kann.

2018 gab Niko Kappel den Job bei der Bank schließlich auf: „Seitdem lebe ich fürs Kugelstoßen und bin sehr froh darüber. Es muss Spaß machen, das ist das Allerwichtigste im Leben.“ Auch seinen Spitznamen Bonsai trägt Niko Kappel mit Humor. „Der Name kommt von meinem Trainer“, erklärt der Profisportler. „Peter hatte früher einen Kumpel bei der Bundeswehr, der wohl auch nicht der Größte war.“

HELDEN CHECK-UP

Wer war der Held Ihrer Kindheit?

Kevin Kuranyi. Er war der erste Fußballer, der mich fasziniert hat. Ich wollte so spielen wie er und fand ihn cool. Inzwischen habe ich mit ihm schon zweimal Spätzle gekocht, das war sehr lustig.

Wer ist aktuell Ihr Held?

Es gibt viele Menschen, die ich toll finde. Aber ich versuche, meinen Weg zu finden und zu gehen. Nichtdestotrotz tausche ich mich gern aus und habe viel gelernt und mitgenommen von älteren Athleten. Ich habe zum Beispiel ein wahnsinnig hohes Vertrauen in meinen Athletiktrainer. Wenn irgendwas unklar ist oder ich mit einer Entscheidung hadere, gebe ich viel auf sein sportliches Wissen.

Was macht für Sie einen Helden aus?

Ein Held ist jemand, der seine Möglichkeiten ausschöpft. Jemand, der Großes erreicht hat und mit seiner Art in die Gesellschaft reinwirken kann und auch will. Jemand, der nie die Bodenhaftung verliert und nicht vergisst, wo er herkommt und, dass Erfolg nicht von allein kommt. Das ist ein Held.

„Ich steige im Haushalt einfach auf nen Hocker, dann funktioniert alles.“
 

Gehadert hat Niko Kappel mit seinen 1,41 Meter nie. „Ich kann es doch nicht ändern. Was wäre besser mit 1,90 Meter? Ich habe 1,90 Meter große Trainingskollegen, die passen in kein Hotelbett. Ich kann sogar quer darin liegen“, erklärt der Para-Athlet lachend. Auch als Kind musste er fast nie blöde Sprüche ertragen, war sogar Schulsprecher. „Ich hatte nie Schwierigkeiten mit meiner Behinderung. Klar war es herausfordernd mit 18 oder 19 Jahren, als die Partnersuche im Leben eine große Rolle spielte. Das Körperliche sieht man immer sofort. Doch am Ende zählt doch die individuelle Art und Weise.“ So wie im Kugelstoßring weiß Kappel auch im Alltag, wie er ganz nach oben kommt: „Ich steige im Haushalt einfach auf nen Hocker, dann funktioniert alles.“ 

„Jüngere gehen viel unbefangener mit Behinderungen um.“

Das Thema Inklusion ist dem kleinwüchsigen Sportler extrem wichtig: „Inklusion bedeutet für mich Gleichstellung in der Gesellschaft ohne Sonderstellung. Das ist in meinen Augen ein sehr wichtiger Punkt. Die Behinderten, die mit größter Selbstverständlichkeit an Security-Warteschlangen am Flughafen vorbeilaufen, sind oft diejenigen, die an anderer Stelle am lautesten nach Gleichberechtigung rufen. Das passt für mich nicht zusammen. Das ärgert mich.“

Er versucht, den Menschen die Angst im Umgang mit Behinderten zu nehmen. In Gesprächen stellt er immer wieder erfreut fest, dass sich der Blick auf Behinderte in der Gesellschaft bereits gewandelt hat: „Jüngere gehen viel unbefangener mit Behinderungen um. Die vergleichen sich eher und sagen: Ich kenn dich, wie weit stößt du die Kugel?“ Ältere hingegen reagieren oft anders: „Die sagen: `Toll was du erreicht hast und das, obwohl du so klein bist. Du hast es bestimmt nicht leicht gehabt.` Das sind komplett andere Gespräche.“

Besuchen Sie Niko Kappel
auf Social Media

Team Visa für Paris 2024

Visa ist als einer der führenden Anbieter im Bereich des digitalen Bezahlens seit fast 40 Jahren weltweiter exklusiver Partner für Zahlungstechnologien bei den Olympischen und Paralympischen Spielen. Zudem ist das Unternehmen der erste globale Sponsor des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) und hat seit 2002 alle Paralympischen Spiele gesponsert.
Seit dem Start von Team Visa im Jahr 2000 wurden im Rahmen des Programms mehr als 600 Athlet:innen bei der Teilnahme an den Olympischen und Paralympischen Spielen unterstützt. Die Athlet:innen werden aufgrund ihrer sportlichen Leistungen und ihres gesellschaftlichen Engagements ausgewählt. Ein entscheidender Faktor ist auch, ob sie Werte wie Gleichberechtigung und Inklusion teilen, für die Visa einsteht. Das Team Visa für Paris 2024 besteht aus 117 olympischen und paralympischen Athlet:innen aus über 60 Ländern. Sie treten in 40 verschiedenen Sportarten an.

Weitere Helden Stories

Gina Lückenkemper

Paul Drux

Denise Schindler

Fleur Jong

Jeremy Desplanches

Präsentiert von

Bilder: Visa, gettyimages.de

Die Inhalte auf dieser Seite wurden von der Ströer Content Group Sales GmbH in Zusammenarbeit mit Visa Europe Management Services Limited, German Branch, Neue Mainzer Strasse 66-68, 60311 Frankfurt